Richtung Zukunft: Stadtwerke Zittau
Ergebnisse der Zusammenarbeit:
- gemeinsames Zielbild mit Leitsätzen für die Belegschaft
- Ableitung neuer Rollen-/Stellenbeschreibungen gemäß Zielbild
- Definition von Führungsprinzipien und -leitlinien
- starke, priorisierte Kommunikationsmaßnahmen innerhalb der Region
- Umgestaltung relevanter Prozesse aus Kundenperspektive

Der Kunde: Ein Stadtwerk mit zentraler Rolle in der Region
Das Stadtwerk ist als kommunales Versorgungsunternehmen ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt in der Region rund um Zittau. Durch seine starke Verortung innerhalb einer Holding mit anderen städtischen Akteuren entstehen enorme kommunikative und operative Potenziale für Synergien zwischen den Unternehmen. Mit rund 70 Mitarbeitenden, die von Erzeugung über Betriebsführung bis hin zu Vertrieb und Kundencenter alles vor Ort bieten, sind die SWZ den komplexen Anforderungen der Energiewende gegenübergestellt. Die Doppelspitze aus Sandra Tempel und Rocco Deckert führt das Unternehmen und die Holding mit viel Geschick und Gespür für Innovation sowie Technologievorsprung – ohne die Heimat aus dem Blick zu verlieren.


Die Strategie: Gemeinsam Richtung Zukunft
Die Ausgangslage: Wieder an einem Strang ziehen.
Inmitten regulatorischer Neuerungen und großer IT-Projekte entstand der Bedarf nach einer fokussierten Strategie, die sich in Zielen, Prioritäten, aber auch in der Unternehmenskultur im Alltag widerspiegelt. Konkret bedeutete das: Neu gedachte Prozesse und klar definierte Verantwortlichkeiten waren gefragt. Auch die Sichtbarkeit in der Region brauchte eine deutlichere Schärfung. Abgerundet durch ein gemeinsames, zukunftsgerichtetes Selbstverständnis für alle Mitarbeitenden, war der Auftrag klar.
Unser Ansatz: Weniger ist mehr.
Eine so tiefgreifende Transformation lässt sich nicht im Elfenbeinturm gestalten – daher holten wir von Anfang an alle Mitarbeitenden ins Boot. Die Workshops fanden primär im Führungskreis statt, wurden jedoch stets durch Teammitglieder ergänzt. Wir fokussierten uns auf die drei wichtigsten Handlungsfelder, um die Komplexität zu reduzieren. Bereits nach der Mitarbeiterumfrage und den Führungskräfteinterviews standen erste Quick Wins fest, die direkt umgesetzt werden konnten. So ließen sich trotz zusätzlichem Aufwand zügig erste Erleichterungen im Arbeitsalltag erzielen.
Die Bedenken: Ein Strategieprozess stört. Immer.
Die Einleitung der Geschäftsführung zum Kick-off lautete: „Ein Strategieprozess ist wie Kinderkriegen – es ist nie der richtige Zeitpunkt.“ Betrachtet man die Vielzahl laufender Projekte bei den Stadtwerken Zittau, traf diese Aussage den Nagel auf den Kopf. Dennoch war die Fokussierung dringend nötig. Der kurzfristige Mehraufwand wurde bewusst in Kauf genommen, um im Alltag mit klaren Verantwortlichkeiten und festen Prioritäten effizienter agieren zu können. Der gesamte Prozess wurde im Sprintverfahren durchgeführt, um gedankliche „Rüstzeiten“ zu verkürzen und Informationsverluste über längere Zeiträume zu vermeiden.



Die Umsetzung: Nicht nur graue Theorie
Gemeinsam mit den Stadtwerken Zittau haben wir ein Leitbild erarbeitet. Es bildet die Grundlage für die Priorisierung von Handlungsfeldern, neue Rollenbeschreibungen, Führungsleitlinien, die Gestaltung von Prozessen und die externe Kommunikation. So entstand eine Balance zwischen strategischer Weichenstellung und konkreter Umsetzung. Konzeptpapiere und Leitlinien liegen nun vor, um im Sparring mit den Verantwortlichen das gemeinsame Zielbild in den Arbeitsalltag aller Mitarbeitenden zu überführen.

„Am meisten motiviert an diesem Prozess hat es mich, den KollegInnen der SWZ das Gefühl der Überlastung, Fremdsteuerung und Angst vor einer Übernahme zu nehmen. Sie sollten durch unser Zutun wieder selbst am Steuer sitzen – mit Stolz und Selbstbewusstsein ihre Region prägen, in allen Energiefragen und darüber hinaus.“
Elisa Suslow
Strategin, VOR